HAMBURG

Diese Stadt zwingt den Fotografen, Wetter als Gestaltungsmittel zu begreifen: Nebel, Regen, Wind und plötzliches Sonnenlicht formen hier keine Störung, sondern Substanz. Hamburg zeigt sich nie gleich – die Spiegelungen in den Pfützen der Speicherstadt, das gedämpfte Grau über der Elbe, das harte Gegenlicht an den Landungsbrücken. Wer hier fotografiert, muss verstehen, dass Atmosphäre wichtiger ist als Motiv, und dass jedes Bild in Hamburg im Grunde eine Momentaufnahme des Wetters ist.

Diese Stadt belohnt jene, die mit ihr atmen. Sie verlangt technisches Bewusstsein und Sensibilität zugleich: das präzise Abwägen von Blende und Zeit gegen das Unvorhersehbare, den Mut, auch im Regen zu bleiben, wenn andere längst ihre Kameras wegpacken.